Beitrag von Paul Habbel

Unsere Erfahrung über viele Jahre hat gezeigt, dass Motivation die von anderen ausgeht, eine gänzlich andere Qualität hat, als die Motivation, die von uns selbst ausgeht. In der Fachliteratur finden wir immer noch Ansätze von Zuckerbrot und Peitsche, als bewährte Methode. Hierbei geht man davon aus, dass Motivation durch Antrieb eines Vorgesetzten erzeugt werden kann. Der Mensch muss angeschoben und bewegt werden: Denn der Mensch tut nicht von sich aus, was er benötigt, sondern er braucht einen Menschen der ihn antreibt. Wir sagen: Nicht Motivation durch Zuckerbrot und Peitsche ist gefragt, sondern Kommunikation. Die Erfahrung hat uns gezeigt, dass Kommunikation in Form von Aufmerksamkeit, Wertschätzung und Respekt einen sehr großen Einfluss darauf hat, wie gut und auch gerne eine gemeinsame Aufgabe bewältigt wird. Dazu gehört auch unverzichtbar die Begegnung auf Augenhöhe, wenn sich die eigenen Potentiale entfalten sollen.

Haben wir nicht alle eine ureigene Überzeugung, dass wir durch unsere eigene Arbeit etwas gestalten können, das unserem eigenen Anliegen entspricht?

Die Einsicht ist mittlerweile bei vielen Unternehmern angekommen, dass es ein Mensch-Sein braucht. Ein Menschenbild, das dem Einzelnen mehr zutraut als ein Handeln entlang schlichter Reiz-Reaktions-Schemata. Da, wo auf Motivierung durch andere verzichtet wird und auf Vereinbarungen, sowie Vertrauen in die Selbstverantwortung des Einzelnen gesetzt werden, entsteht etwas ganz Besonderes.
Aber Hand aufs Herz: „Was wäre das für ein Paradigmenwechsel, und was würde dies für die Beteiligten bedeuten?“ Für Führung in Organisationen ergeben sich daraus weitreichende Konsequenzen. Anstatt den Mitarbeiter in einer Endlosschleife von Anreizen zu dem gewünschten Verhalten zu bewegen, kommt es darauf an, ihn ernst zu nehmen; ihn in seinem So-Sein wahrzunehmen und die eigenen Erwartungen zu kommunizieren.

Führung muss lernen, mit einer neuen Lebendigkeit im Unternehmen umzugehen

Führung muss lernen, mit einer neuen Lebendigkeit im Unternehmen umzugehen, immer wieder Räume zu öffnen und zu halten, in denen Menschen sich ohne Masken begegnen können, sich Annahmen auflösen und sich der eigene Sinn des Lebens mit dem Zweck des Unternehmens verbinden kann. Erst wenn Menschen sich mit ihrer eigenen Mitte im Unternehmen wiederfinden und ihre Potentiale entfalten können, dann entsteht etwas, das alle Beteiligten als etwas Großartiges im Innen und Außen erleben. Aber, ist das wirklich machbar, oder eine Utopie, Wunschdenken von einigen Spinnern, die an das Gute im Menschen glauben?
Unsere Erfahrung hat uns gezeigt, es ist möglich und vieles mehr als das! An einem konkreten Praxisbeispiel zeigen ich auf, wie ein traditionsreiches Unternehmen diesen Perspektivwechsel angegangen ist. Ich freue mich auf Sie!